Darum sind die meisten Websites Murks – und wie du es besser machst

Drei Kugeln auf beigen Hintergrund

Deutsche surfen wöchentlich langer als „der Hobbit“ und „der Herr der Ringe“ Trilogie (lange Version) zusammen.

Ganze 51 Stunden. 😱

Die Trilogien schaffen es „nur“ auf 20 Stunden und 39 Minuten. Die könntest du dir zweimal in der Zeit ansehen.

Ich will mich da nicht rausreden, ich trage zur Statistik bei. Ein Tag ohne Internet? Sehr unwahrscheinlich.

Aber je mehr ich da so rumsurfe, desto eher finde ich Websites, wo ich nur den Kopf schütteln kann.

So tolle Persönlichkeiten, so einzigartiger Service und so schade ums Potenzial.

Und was ich da für einen Murks finde, zeige ich dir jetzt. Tipps bekommst du noch obendrauf, damit du es besser machst.

Fehler 1: Die Website sieht nicht wertig aus

Die Website schreit nach Kuddelmuddel-Alarm.

Was meine ich damit? Sie hat keinen einheitlichen Look oder gerne Branding genannt.

Zu viele Schriftarten – von Arial bis Verdana ist alles vertreten. Zu viele Farben: Da wird Limettengeld mit Auberginenlila und Tomatenrot kombiniert. „Aua“, schreien meine Augen.

Aber das schlimmste Vergehen, was ich so oft sehe: zu wenig Weißraum.

Dabei ist genau diese „Luft“ so wichtig, um hochwertig zu wirken. Das hat selbst Aldi verstanden und quetscht nicht mehr 1111 Produkte auf eine Seite im Prospekt.

Warum tun es dann so viele Selbstständige im Web, obwohl Platz nicht extra kostet?

So machst du es besser: Wenn du hochwertig wirken willst, benutzte maximal 3 Schriftarten – besser nur 2. Eine mit und ohne Serifen.

Dasselbe gilt für Farben. Ein bis maximal 2 Akzentfarbe und mehrere Neutralfarben. Nie mehr! Bringe Ruhe in dein Design, indem du viel Weißraum lässt.

Aber ganz ehrlich, wenn du kannst, lass dir ein professionelles Branding designen, mit Logo, Farben und Schriften. Vor allem, wenn du nichts mit Design zu tun hast.

Und dann kommt erst die profitable Website – nicht andersherum.

Fehler 2: Zu viel Bewegung

Da komme ich gerade erst auf die Website, lese zwei Wörter und zack – ploppt schon ein Pop-up auf.

Bäm einfach mal vor den Latz geknallt. Keine Chance, mich „einzufinden“.

Ich habe schon Websites gesehen, wo drei gleichzeitig aufgingen. Da gebe ich mir keine Mühe, die zu schließen – zurückwischen geht schneller.

Oder ich scrolle nach unten und der Text gleitet erst mal gaaaanz gemütlich von links rein, sodass ich dabei noch Nudeln kochen kann.

Das ist nicht Fancy, sondern nerviger Firlefanz.

Ich wollte doch nur lesen, was du Tolles zu bieten hast – und ob das zwischen uns passt. Wenn du mich gleich so bombardierst; tja, dann bleibt mir nur zu sagen – ciao Kakao.

Auf deine Website komme ich nie wieder. Kannst du dir das erlauben?

Lings Cars Website als Gif
Bewegte Website: Lingscar.com

So machst du es besser: Du willst bewegte Elemente einsetzen? Dann bitte sparsam. Jede Bewegung ist Ablenkung und bringt deine Besucherin aus dem (Lese-)Fluss.

Aber um Vertrauen zu dir aufzubauen, muss sie dich erst mal kennenlernen. Wenn du trotzdem Bewegung nutzen willst, dann strategisch, um auf das „Richtige“ zu zeigen. Was meine ich damit?

Ja, Pop-ups, um sich für deinen Newsletter anzumelden, sind sinnvoll. Aber gibt deiner Besucherin Zeit. Spam sie nicht sofort zu. Und schon gar nicht mit mehreren Pop-ups.

Nutze Bewegung immer dann, wenn du die Aufmerksamkeit wohin lenken willst. Aber lenke nicht zu viel, sonst fährst du Slalom statt geradewegs ins Ziel.

Ach übrigens nervige Cookie-Banner lassen sich verhindern, wenn du nur notwendige Cookies verwendest. Supercoole Sache. Wie du trotzdem deine Besucherinnen trackst? Das baue ich gerne in deine neue Website ein. 🤓

Fehler 3: Die Website funktioniert nicht auf dem Handy

So langsam hat es sich herumgesprochen. Oder doch nicht?

Aus meiner Statistik kann ich sagen 75 % meiner Leserinnen kommen vom Smartphone (und Tablet). Tendenz jedes Jahr steigend.

Trotzdem finde ich Websites, die mobil nicht funktionieren oder einfach Schiet aussehen. Und was finde ich da so?

  • Menüs, die beim Klick nicht aufklappen. (Selbst bei Profis vom Fach)
  • Körper, die geköpft sind. (Wie wohl dein hübsches Gesicht aussieht?)
  • Oder es gibt einfach gar keine mobile Version der Website.

Unglaubwürdig, aber leider wahr.

Warum dann bleiben? Richtig, es gibt keinen Grund.

Fotografin, wo der Kopf fehlt
Der Spruch passt sehr gut oder?

So machst du es besser: Teste deine Website auf vielen Geräten. Falls du nicht viele zur Hand hast, verkleinere den Browser. Ja, das geht.

Schiebe hin und her und wenn du dann siehst, ups, so sollte das nicht aussehen. Ran da. Wenn du das so siehst, sehen das deine Besucherinnen auch so.

Keine Lust auf Rumgeschiebe? Dann gehe auf Responsive Checker und gibt deine URL ein. Dann wählst du links ein Gerät aus und kannst sofort sehen, ob alles schick aussieht.

Vorteil, da ist von Apple bis Samsung jedes moderne Gerät drin.

Fehler: 4: Text ist unleserlich

Barrierefrei sollte nicht nur jeder Bahnhof sein, sondern auch deine Website. Die typischen Fehler, die ich immer wieder sehe.

Textblöcke, die nie enden wollen. Ohne Zwischenüberschriften dann noch wenig Absätze. Keiner schreit dann: „Yeah, geil, endlich mal viel zu lesen.“

Das ganze lässt sich noch toppen, wenn der Text über den gesamten Bildschirm fließt. Am Handy kein Problem, da ist der Bildschirm klein, aber am Desktop? Bitte nicht.

Dann gibt es noch Texte, deren Schriftfarbe mit dem Hintergrund verschmilzt:

Weiße Schrift auf weißem Hintergrund
Wie wäre es mit einem Farb-Booster, damit die Botschaft ankommt?

Ich kann das nur mit Mühe lesen und du?

Ganz schlimm sind schnörkelige Schriften. Ja, die sind schön, aber oft nicht leserlich.

Extrem schnörkelige Schrift auf schwarzen Hintergrund
Ich schließe die Website – und frage mich, ob ich eine neue Brille brauche?

Ich brauchte zwei Anläufe, um mir ganz sicher zu sein, was da steht. Und dieses Stocken ist Kacke – das bringt dich aus dem Lesefluss.

Und wer bitte hat den noch Zeit, das zu entziffern?

So machst du es besser: Fließtext sollte so groß sein, dass du ihn entspannt lesen kannst – ohne dich nach vorne zu beugen. Meist 16 Pixel aufwärts.

Die Textbreite sollte maximal 70 bis 80 Zeichen breit sein. Ja, das unterscheidet sich sehr stark, je nachdem welche Schrift du wählst.

Vermeide Textwüsten, indem du häufiger mal einen Absatz machst und mit Zwischenüberschriften, Listen und Hinweisblöcken deinen Text auflockerst.

Wenn du schnörkeligen Schriften einsetzt, dann eine gut lesbare, nur einzelne Wörter und sehr sparsam. Am besten für Design-Elemente, die unwichtig sind.

Und achte auf einen hohen Farbkontrast. Ja, schwarz auf weiß ist am besten. Aber nicht tiefschwarz, sondern in einem Schwarz, was zu deiner Marke passt.

Fehler 5: Fehlender Kontaktweg

Da stöbere ich auf deine Website und bin total begeistert. Ich will mit dir arbeiten – und dann finde ich nichts.

  • Keine Kontaktseite,
  • keine Telefonnummer und
  • keine Buchungsoption.

Also muss ich wirklich dein Impressum aufrufen, um dir zu schreiben. Ja, das geht aber komfortabel, geht anders.

Vor allem, was tue ich, dann schreib’ ich dir eine Mail oder ruf dich direkt an. Ich könnte dir sogar oldschool einen Brief schreiben. Das wäre sogar ein wenig cool.

Du merkst es sicher schon? So richtig toll ist das nicht.

So machst du es besser: Bevor du eine Seite einrichtest, wo ich dich kontaktieren soll, überlege zuerst, wie willst du den erreicht werden?

Per Mail, per Whatsapp oder per Anruf? Dann überlege, wann willst du kontaktiert werden? Nachts um drei sicher nicht oder?

Wenn du das alles strategisch geplant hast – erst dann erstellst du eine Kontaktseite, wo dein Wunschkontaktweg möglich ist.

Und die Seite verlinkst du an allen wichtigen Stellen, sodass eine Besucherin nie lange suchen muss. Aber bitte nicht übertreiben.

Fehler 6: unschöne Bilder

Bilder sind immer so ein Thema.

Ich selbst bin kein Fan von den übertrieben gestellten Business-Bildern, wo du im Anzug (den du sonst nie trägst) posierst.

Frau steht vor Mauer
Warum vor dieser Mauer und keiner anderen? Ob sie eine besondere Bedeutung hat?

Und am wenigsten versteh ich diese „Mauerbilder“. Fast jede zweite Expertin hat die auf ihrer Website.

Das ist so austauschbar und unpersönlich. Das sagt gar nichts über dich aus. Nichts!

Wenn diese Mauer nicht eine emotionale Bedeutung oder dein Firmengebäude ist, dann gilt weg damit.

Aber der Fotograf hat das Beste daraus gemacht. Ach übrigens, um ein professionelles Fotoshooting kommst du nicht herum, außer du bist selbst Fotografin.

Was absolut nicht geht: Selfies.

Ja, Handykameras sind echt gut geworden, aber du hast oft kein Händchen für gute Beleuchtung und Komposition.

Was aber alle Bilder gemeinsam haben sollten, sie sollten gut ausgeleuchtet und groß (nicht zu groß) genug sein, damit sie nicht verpixeln.

So machst du es besser: Vermeide Dinge und Details, die nicht zu dir gehören. Lass dich bei der Arbeit in deiner Wohnung (oder Büro) fotografieren. In Aktion. Bringt ein „Model“ mit, was deine Kundin spielt.

Bietest du dein Service nur online an? Kein Problem, dann halt am Laptop mit Fake-Kundin im Zoomcall.

Achte darauf, dass die Bildsprache zu deiner Personenmarke passt. Großes rotes Dreieck im Hintergrund, obwohl du eher in Pastelltönen unterwegs bist. Keine gute Idee.

Und zeige deine Persönlichkeit. Du bist frech? Dann streck ruhig die Zunge raus. Du bist eher ruhig? Dann Pose nicht! Sondern bringe Ruhe ins Bild.

Mach‘ viele authentische Bilder, die unaustauchbar sind – bloß net bei Instagram inspirieren lassen.

Fotografin telefoniert am Schreibtisch
Fotografin redet gerade mit Kundin am Arbeitsplatz – sehr sympathisches Bild

Fehler 7: kein klares Ziel erkennbar

Deine Website ist überfüllt mit Infos und Elementen:

  • Hier ein Text, da ein Text und da hinten noch einer.
  • Da eine Box, da noch mal zwei und da gleich drei auf einmal.
  • Dann ist noch in jeder Box ein Button und in den Texten sind Links markiert.

Hilfe, was soll ich tun?

Erst den Text lesen oder den? Ist die Box jetzt wichtiger als die? Mhh soll ich lieber auf den Button klicken oder den?

Du merkst es gerade selber. Zuviel Auswahl, zu wenig Fokus das verwirrt mehr als das es hilft.

Vielleicht ist dir das selbst nicht klar. Aber wenn du kein klares Ziel verfolgst, kann deine Leserin den richtigen Weg nicht finden.

So machst du es besser: Alle Wege führen nach Rom – In dem Fall zu deinem einen Ziel. Und das darfst du wörtlich verstehen.

Lege ein Ziel fest und lass jede Seite deiner Website zu diesem einen Ziel führen. Keine Ablenkung, keine unnötigen Infos oder überflüssigen Elemente.

Klare und eindeutige Botschaften, wie dieser Weg für deine Leserin aussieht.

Falls du dabei Hilfe brauchst? Buche gerne ein Gespräch mit mir.

Fazit

Ja, Fehler passieren, das ist mir bewusst. Auch auf meiner Website kann ein Fehler sein, der mir entgangen ist. Falls du einen findest, darfst mir das gerne mitteilen. 😉

Oft sind es mehr Fehler. Das hat nichts mit aus Versehen zu tun. Eher ein ist mir doch Wumpe. Ist ja „nur“ meine Website.

Das Problem, deine Website ist kein „Nett-zu-haben“, es ist ein absolutes Muss. Nach Corona sollte das doch klar sein oder?

Es ist deine Online-Wohnung.

Es ist der Ort, wo du und alle deine Besucherinnen sich wohlfühlen sollten, damit sie gerne bleiben.

Wenn du Besuch bekommst, lässt du doch keine Wäscheberge auf’m Sofa liegen, sodass sich keiner mehr setzen kann, oder?

Da weißt du sofort, dass dieser Besuch nie wieder kommt. Genauso wie du nie wieder zu jemanden gehen würdest, wo es so aussieht (außer zu deiner Mutter).

Warum sparst du dann an deinem Online-Zuhause? Obwohl dort exakt das Gleiche passiert.

Kuddelmuddel-Website ohne Ziel – und tschüss.

Sofortiges Pop-up Feuerwerk – ciao Kakao.

Links funktionieren nicht, dein Gesicht ist abgeschnitten oder es wirkt alles semiprofessionell. Alles Gründe, direkt zurückzuwischen.

Es gibt einfach zu viele gelungene Websites, da draußen.

Also sei ehrlich zu dir: Sieht deine Website wertig aus? Funktioniert sie einwandfrei auf dem Handy? Und ist sie wirklich komplett murksfrei?

Wenn nicht, dann sofort ran da und falls du Hilfe dabei brauchst, lerne mich kennen.

Mach dein Ding.

Deine Désirée


Désirée Wölper von websiteding studio

Wer schreibt hier?

Hey, ich bin Désirée Wölper deine Website-Strategin: Ich helfe Dienstleisterinnen, ihre strategische Website zu erstellen, sodass sie zur 24/7-Verkäuferin wird.

Mit 12 Jahren habe ich meine erste Website „gebaut“, was damals nur mit HTML, CSS und PHP ging. Seitdem habe ich in vielen Agenturen und Projekten (für Gillette, Aldi und Fit for Fun) mitgearbeitet.

Wenn ich nicht online bin, spiele ich gerne Brettspiele, lese oft (Sach-)Bücher oder verbringe die Zeit mit meiner Familie in einem Freizeitpark.


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